Erweiterung der Kompetenzen von Ausbilder*innen

Studien im Rahmen unseres Projekt haben gezeigt, dass die heutigen dualen Ausbildungssysteme sowie die Bedürfnisse der Auszubildenden und des Arbeitsmarktes auf bestimmte Kompetenzen weisen, die von betrieblichen Ausbilder*innen erforderlich sind, einschließlich professioneller, technischer und didaktischer Kompetenzen, berufliche Erfahrungen in verschiedenen Bereichen, soziale Kompetenzen (z.B. Toleranz, Empathie und Konfliktfähigkeit) sowie die Motivation zur Zusammenarbeit und zum Austausch mit anderen Ausbilder*innen. Unsere Ergebnisse zeigten auch, dass die Weiterbildung im Berufsfeld, bei der dualen Ausbildung und bei technischen Innovationen auf dem neuesten Stand bleiben und dass auf Auszubildende mit besonderen Bedürfnissen reagiert werden muss.

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Lustenau, Fulterer

Fortbildung

Neben fundierten fachlichen Kompetenzen und technischem Wissen sollen betriebliche Ausbilder*innen sowohl weitere technische als auch didaktische Kompetenzen erwerben. Fortgeschrittene Kurse zur Stärkung sozialer Kompetenzen könnten auch für die Ausbildung von Auszubildenden sowie für die KMU im Allgemeinen von Vorteil sein. Die durchgeführten Expert*inneninterviews zeigten den Bedarf an bestimmten sozialen Kompetenzen wie Offenheit, Toleranz, Empathie und Konfliktfähigkeit sowie ein gewisses Maß an Kompetenz für eine*n gute*n Ausbilder*in.

Darüber hinaus sind berufliche Erfahrungen in verschiedenen Bereichen sowie Weiterbildung von Vorteil, um einen ganzheitlichen Blick auf die Ausbildung der Auszubildenden zu behalten. Die regelmäßige Weiterbildung der Ausbilder*innen ist entscheidend, um sich über neue Trends (z. B. Digitalisierung) auf dem Laufenden zu halten und im Wettbewerb erfolgreich zu sein. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, von Seiten des Managements finanzielle und zeitliche Unterstützung zu erhalten.

 

Fragen der Zusammenarbeit

Eine weitere häufige Herausforderung scheint die fehlende Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen KMU, Berufsschulen und Eltern zu sein, die ein umfangreiches Engagement erfordert. Daher sind Kurse sowie Unterstützung im Bereich der Kommunikationstraining wünschenswert. Darüber hinaus finden einige interviewte Ausbilder*innen es psychologisch herausfordernd, mit jungen Menschen zu interagieren. Aufgrund des steigenden Anteils von Migrant*innen sind auch Sprachbarrieren zu einem Thema geworden. Gezielte Schulungen und Coachings für betriebliche Ausbilder*innen und Lehrer*innen könnten sie dabei unterstützen, angemessen auf Auszubildende mit besonderen Bedürfnissen aufgrund ihres Alters, ihrer Sprache, ihrer kulturellen oder pädagogischen Herkunft einzugehen.

 

Kernergebnisse der KMU Bedarfsanalyse im Rahmen von DuALPlus

Ein weiteres Thema, das durch die Datenerhebung identifiziert wurde, war das Qualifikationsprofil der Ausbilder*innen im Alpenraum. Dieser Punkt wurde in die Expert*inneninterviews mit KMU-Vertreter*innen in Österreich, Bayern, Trient und Slowenien integriert.

Die heutigen dualen Ausbildungssysteme sowie die Bedürfnisse von Berufsschulen, Auszubildenden und dem Arbeitsmarkt unterstreichen bestimmte Kompetenzen, die betriebliche Ausbilder*innen benötigen:

 

  • Fachliche, technische und didaktische Kompetenzen
  • Berufserfahrung in verschiedenen Bereichen
  • Soziale Kompetenzen wie Offenheit, Toleranz, Empathie und Konfliktfähigkeit sowie ein gewisses Maß an Autorität
  • Weiterbildung, um im Beruf, in der dualen Ausbildung und bei technischen Innovationen auf dem Laufenden bleiben
  • Kurse sowie Unterstützung im Bereich Kommunikationstraining (Auszubildende, Mitarbeiter*innen, Generationenkonflikte und kulturelle Konflikte)
  • Verbesserte Zusammenarbeit und Austausch von Erfahrungen, Fähigkeiten und Wissen unter den Ausbilder*innen